Die sichere Energieversorgung ist im kommenden Winter gefährdet. Das Risiko einer Mangellage für Strom und Gas in der Schweiz ist real und gross. Dazu kommen die per Ende August 2022 für das Jahr 2023 angekündigten, zum Teil sehr stark steigenden Strompreise für Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen in der Grundversorgung. Es ist absehbar, dass auch die Gaspreise für 2023 entsprechend steigen werden.
Der nachfolgende Text bezieht sich auf den Bereich Strom, die Herausforderungen können sinngemäss auch in den Bereichen Gas sowie anderen Energieträgern auftreten.
Strommangellage
Im Bereich der Stromversorgung hat die Branche schon vor rund 30 Jahren die Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen (OSTRAL) ins Leben gerufen. OSTRAL untersteht der wirtschaftlichen Landesversorgung des Bundes und wird auf deren Anweisung aktiv, wenn eine Strommangellage eintritt. Es existieren die folgenden Bereitschaftsgrade:
- BG 1: Überwachung der Versorgungslage
- BG 2: Alarmierung & erhöhte Bereitschaft
- BG 3: Antrag zur Inkraftsetzung der Bewirtschaftungsverordnungen Elektrizität (BVO)
- BG 4: Umsetzung der BVO
In den Bereitschaftsgraden 1 bis 3 unterstützt OSTRAL die Verteilnetzbetreiber (VNB) bei der Umsetzung der Sensibilisierungsmassnahmen sowie der Vorbereitung für eine allfällige Umsetzung des vorbereiteten Massnahmenportfolios im Bereitschaftsgrad 4. Dieses beinhaltet in gestaffelter Reihenfolge:
- Verbote und Verbrauchseinschränkungen
- Kontingentierung
- Zyklische Abschaltungen
In allen Bereitschaftsgraden ist es unerlässlich, dass die fachlichen Prozesse dokumentiert und im Falle einer Umsetzung von Massnahmen des Bereitschaftsgrades 4 – was wir alle nicht hoffen — von den Verteilnetzbetreibern auch nachgehalten werden können.
Über alle Bereitschaftsgrade ist zu erwarten, dass die Kundendienste der EVU ein stark erhöhtes Aufkommen von Anfragen zu bewältigen haben.
Stark steigende Strompreise
Nach der Veröffentlichung der Strompreise für das Jahr 2023 häufen sich die kurzfristigen Anfragen bei den Kundendiensten der EVU, zum Beispiel:
- Haushaltkunden sowie kleinere und mittlere Unternehmen in der Grundversorgung sind besorgt über die zukünftigen Strompreise und erwarten Vorschläge, wie Sie als EVU ihnen entgegenkommen können;
- Marktkunden in Ihrem Versorgungsgebiet können versuchen, über findige Konstrukte wieder in die Grundversorgung zu schlüpfen;
- Gegen Ende das Jahres kann es vorkommen, dass Marktkunden ohne gültigen Energieliefervertrag in die Ersatzversorgung übernommen werden müssen.
Nach dem Strompreis-Schock ist kurz- bis mittelfristig eine starke Zunahme von Anfragen bzw. Gesuchen betreffend dem Anschluss von dezentralen Erzeugungsanlagen, Wärmepumpen, Ladestationen und Speichern zu erwarten. Auch werden aufgrund der Klimaerwärmung zunehmend Klimageräte zum Einsatz kommen.
Fazit
Sowohl aus Sicht der Strommangellage als auch der stark steigenden Strompreise ist es für ein EVU zunehmend wichtig:
- die MitarbeiterInnen durch effiziente, gut dokumentierte und möglichst automatisierte End-to-End-Prozesse zu entlasten und damit mit gleichem Personal die zusätzlichen Anforderungen bewältigen zu können;
- über flexible Integrationsplattformen die Kunden, Marktpartner und Mitarbeitenden — auch wenn diese im Homeoffice sitzen — online zu verbinden und dies unabhängig davon, ob die relevanten Backend-Systeme On-Premise, in der Cloud oder Hybrid betrieben werden;
- über jederzeit aktuelle Daten als “single source of truth” für die Entscheidungsfindung auf Managementebene zu verfügen.
Wir von der Firma EnerBit GmbH unterstützen Sie bei der Erarbeitung und Dokumentation der fachlichen Prozesse, der Automatisierung von Prozessen über Workflows und Roboter sowie der Integration von Systemen.
Über das Mitarbeiter- und Marktpartnerportal verbinden wir Ihre Kunden, Marktpartner, Mitarbeitenden und Systeme digital und machen Sie fit für die zukünftigen Herausforderungen.